Outdoor-Kocher/ Camping-Kocher im Test | BERGSTEIGER Magazin
BERGSTEIGER Testbericht: Camping-Kocher

Outdoor-Kocher/ Camping-Kocher im Test

Outdoor Kocher im Test: 18 Benzinkocher, Gaskocher und Spirituskocher wurden in Praxis und Labor getestet. Welches Modell für welchen Zweck passt und worauf man achten muss zeigt der BERGSTEIGER Test.
(Aus BERGSTEIGER 10/2009)
 
Ein Lob dem Koch(er) - Camping-Kocher im Test © Bernd Ritschel
Im Test: Camping- und Outdoor-Kocher
Kochertypen existieren so viele wie Einsatzmöglichkeiten für die Geräte. Da stellt sich die Frage, wo und wie man seinen Kocher nutzen will: auf Camping-Urlaub, Biwaktour oder gar Expedition? Im Sommer oder Winter und in- oder outdoor? Für all diese Fragen gibt es passende Antworten und letztlich auch Modelle. Der Markt hält eine breite Angebotspalette mit unterschiedlichen Konstruktionen, Konzepten und Philosophien bereit. Da heißt es, sich vorab gut zu informieren und vor allem die eigenen Ansprüche genau zu kennen. Um Fehlkäufe zu vermeiden, empfiehlt sich zum Einstieg ein einfacher (Gas-)Kocher und erst später der Wechsel auf einen Hightech-Profi-Kocher.

(Alt-)Bewährtes und geniale Ideen

Die Konstruktion des Esbitkochers basiert auf einer Erfindung aus dem Jahre 1936. Auch in der Konstruktion von Gas- und Benzinkochern findet man vornehmlich (Alt)Bekanntes – mit gutem Grund: Besonders im Hochgebirge zählt Zuverlässigkeit zu den wichtigsten Grundeigenschaften eines Kochers. Und wenn doch mal ein Teil kaputt geht, sollte der Defekt mit einfachem Werkzeug zu beheben sein. Hightech in Form aufwendiger Elektronik wird man wohl auch in Zukunft nicht in Outdoor-Kochern finden. Vielmehr sind es kleine Verbesserungen, »geniale« Falt- und Klappmechanismen, universelle Verwendbarkeit, vereinfachte Handhabung und optimierte Leistung, die moderne Kocher von ihren »Vorfahren« unterscheiden.

Campingkocher im Test: Brenn- und Heizwerte

Heutige Kochersysteme verwenden Benzin, Gas, Spiritus oder Esbit als Brennstoffe. Diese eignen sich für verschiedene Einsatzbereiche mehr oder weniger gut. Per definitionem ist der Heizwert die maximal nutzbare Wärmemenge bei der Verbrennung eines Brennstoffes und wird in der Einheit Joule pro kg angegeben. Benzin hat den höchsten Heizwert der in Kochern verwendeten Brennstoffe. Er liegt bei ca. 45 – 53 MJ/kg. Reinbenzin eignet sich von den unterschiedlichen Benzinsorten am besten zum Kochen, da ihm keine Zusätze wie z. B. krebserregendes Benzol beigemischt werden. Brennspiritus bringt es im Vergleich zu Benzin auf einen nur gut halb so hohen Heizwert (27 MJ/kg). Was sich auch auf die benötigte Kochdauer negativ auswirkt. Aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung ist Spirtius hervorragend in geschlossenen Räumen einsetzbar, denn beim Verbrennen entstehen keine giftigen Gase.

Das als Brennstoff erhältliche Gas ist eine Mischung aus Butan- (besserer Heizwert) und Propangas (höhere Kältebeständigkeit). Der Heizwert dieser Mischung liegt knapp unter dem von Benzin. Da es in Kartuschenform verkauft wird, ist es besonders leicht zu handhaben. Außerdem können Brenner und Kartusche dank Autoventil jederzeit voneinander getrennt werden – praktisch für Transport und Aufbewahrung. Esbit liegt mit einem Brennwert von 31 MJ/kg im Bereich von Spiritus. Der Einsatz der festen Brennstofftabletten ist zwar einfach, beschränkt sich aber auf das Erwärmen von Lebensmitteln. Außerdem entstehen beim Verbrennen von Esbit geringe Mengen Blausäure, weshalb man es keinesfalls in geschlossenen Räumen benutzen sollte. Übrigens: Mit einem guten Windschutz und hochwertigem Kochgeschirr lässt sich die Effektivität aller Kocher steigern!
Christian Schneeweiß
Artikel aus Bergsteiger Ausgabe 10/2009. Jetzt abonnieren!
 
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